Urnenfeld nimmt Formen an
Neue Anlage im Friedhof
10.07.2017
Wer in den letzten Wochen den Friedhof in Windischeschenbach besucht hat, dem ist sicher aufgefallen, dass in einem Teil vom neuen Friedhof, unterhalb des Brunnens, wo vorher eine durchgehende Rasenfläche war, eifrig gegraben und gewerkelt wird.
Bereits als die Fläche vermessen wurde und man die groben Grundrisse erkennen konnte, hatten einige fantasievolle Beobachter auch gleich die passende Erklärung dafür parat: es handelte sich wohl um die Markierungen für ein Hubschrauber-Landekreuz.
Kirchenpfleger Bertwin Fleck möchte weitere originelle Spekulationen beenden und informiert, dass endlich das lange geplante Urnenfeld in Angriff genommen wurde.
Urnenbestattungen sind kostengünstiger, die Grabpflege unproblematischer und die Kirchenverwaltung ging mit den Plänen auf steigende Nachfrage und Bedarf ein. Dass es keine Wand, sondern ein Feld werden würde, darüber waren sich Gremium und Priester von vorneherein einig: “Erde zu Erde, Asche zu Asche”.
In Kreuzform werden Wege zu einer Mitte führen, wo in einem Rondell eine Granit-Stele stehen wird, gestaltet mit einem Metallkreuz und filigranen Glas-Elementen. In den Diagonalen des kreuzförmigen Weges werden die Urnengräber angelegt. Vorerst sind 32 Grabstellen vorgesehen, das Urnenfeld ist bei Bedarf jedoch jederzeit nach außen erweiterbar.
Der neu angelegte Friedhofsteil steht ab September für Urnenbestattungen zur Verfügung, bereits bestehende Urnengräber können aber weiterhin genutzt werden. Steinplatten im Boden, nach Wahl beschriftet oder unbeschriftet, werden die einzelnen Grabstellen markieren.
Da die Gräber praktisch wartungsfrei sind, ist dies die ideale Lösung, wenn eine aufwendige Grabpflege den Hinterbliebenen nicht möglich ist oder nicht gewünscht wird. Wie Kirchenpfleger Fleck betont, ist es aber machbar, kleinere Dinge wie ein Licht oder eine Blume für den Verstorbenen dort abzulegen. Da für Urnenbestattungen verrottbare Kapseln verwendet werden müssen, können die Gräber auch mehrfach belegt werden.
Die Ideen für die Gestaltung des neuen Urnenfeldes kamen – in Zusammenarbeit mit dem Steinmetzbetrieb Zwack u, Neugirg – aus der Kirchenverwaltung selbst.
Maßgeblich beteiligt war Anton Sammet, ehemaliger Rektor der Schule, Künstler und Mitglied des Gremiums, der auch beim Sternengrab im Friedhof schon seine Ideen und Kreativität eingebracht hat.
Vor Ort ist derzeit auch die Firma Schinner, Garten- und Landschaftsbau, die im Moment mit Wege- und Pflasterarbeiten beschäftigt ist.