Die Maria-Hilf-Kirche in Gleißenthal
Johann Georg Mathes, ein Bauernsohn aus Gleißenthal, wanderte nach Wien aus und kam dort als Schneidermeister zu Wohlstand. Aufgrund eines Gelübdes ließ er 1747 in seinem Geburtsort eine Kapelle erbauen. Diese kleine Kapelle bot nur für ca. 20 Personen Platz und wurde dann 1770 zur heutigen Größe erweitert.
Das Maria-Hilf-Bild am Hochaltar brachte Mathes als Kopie von der Gnadenkirche auf der Donau-Insel Schütt bei Wien (heute Slowakei) mit in sein Heimatdorf.
Ebenso gemalt sind die Darstellungen von vier Heiligen: die Hl. Notburga, die Hl. Thekla, Judas Thaddäus und der Hl. Ivo.
An der rückwärtigen Wand der Kirche ist eine Anzahl von gut erhaltenen Votivtafeln zu sehen.
Auf einer der Tafeln lassen der Hinweis „ex voto“ – lat. „wegen eines Gelübdes“ – sowie die Initialen im Medaillon „J-M-G“ vermuten, dass es sich hier um den Stifter Johann Georg Mathes selbst handeln könnte.
Eine weitere Votivtafel gibt einen Hinweis auf den Stifter des Kreuzweges in der Maria-Hilf-Kirche.
Wer sich Zeit für einen Rundgang durch die kleine Kirche nimmt, kann noch viele weitere interessante Entdeckungen machen:
Die ursprünglichen Inschriften der Deckengemälde in Freskomalerei wurden im Zuge einer Renovierung im Jahre 1892 durch passende liturgische Texte ersetzt.
Weitere Renovierungen erfolgten in den Jahren 1964 und 1992 sowie zuletzt im Jahre 2013. Übrigens ist die Kirche Eigentum der Stadt Windischeschenbach und nicht der katholischen Kirchenstiftung.
Aktuell kann die Kirche in der Dorfmitte von Gleißenthal nicht betreten werden. Der Grund ist eine marode Decke. Nun soll ein Fachmann klären, wie und in welchem Umfang der Schaden saniert werden muss.
Quellen:Georg Hauser „Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach“; Pfarrarchiv Bilder: Pfarreiengemeinschaft St. Emmeram – Heilig Geist