Als Andenken bleibt ein Baum
63 jugendliche Gäste verbringen die „Tage der Begegnung“ in Windischeschenbach und Neuhaus
16.08.2005
Im Vorfeld zum Weltjugendtag, der im August 2005 in Köln stattfand, durften die beiden Pfarreien St. Emmeram und Heilig Geist 63 Jugendliche aus der ungarischen Stadt Lajosizse, Diözese Kalocsa-Kecskemét zu den Tagen der Begegnung willkommen heißen.
Fünf Tage lang fanden die jungen Leute Unterschlupf bei ihren Gastfamilien. Um ein interessantes und sinnvolles Programm auf die Beine zu stellen, hatten sich Arbeitskreise mit Vertretern aus den Pfarreien Windischeschenbach und Neuhaus zusammen gefunden, die sich um die Planung und die Organisation kümmerten.
Am Donnerstagabend kamen die Jugendlichen in Windischeschenbach an. In der Aula der Volksschule fanden die Begrüßung, eine kleine Stärkung nach der langen Reise und das erste Kennenlernen der Gastgeber mit ihren ungarischen Gästen statt. Bevor die Ungarn ihre Unterkünfte kennenlernten, ging es vorher noch zur Pfarrkirche St. Emmeram, wo ein kurzes Abendlob gefeiert wurde.
Für den Freitag gab es verschiedene Varianten der Gestaltung: Wenn die Gastfamilien wollten, konnten sie den Tag individuell mit den Jugendlichen organisieren. Wo dies aus beruflichen Gründen nicht möglich war, gab es zwei Alternativen: eine Besichtigung des KTB oder ein Ausflug ins Waldnaabtal.
Beide Angebote wurden mit großem Interesse angenommen.
Am Abend wurde dann in Neuhaus rund um die Kirche der „Abend der Kulturen“ gefeiert. Sowohl die Einheimischen als auch die Gäste präsentierten bei dieser Gelegenheit ein Stück Kulturgut ihres Landes.
Der nachfolgende Samstag stand unter dem Motto „Tag des sozialen Engagements“. Auch für diese Aktion gab es zwei Möglichkeiten zur Auswahl.
Im Kinderheim St. Elisabeth bauten die Windischeschenbacher Pfadfinder mit den Gästen ein Indianerdorf mit Lagertor, Marterpfahl und drei Wigwams.
Eine zweite Gruppe engagierte sich in Neuhaus, wo sie mit den Neuhauser Pfadfindern den Kinderspielplatz hinter der Heiliggeistkirche auf Vordermann brachten. Nun können sich die Neuhauser Kinder über einen fast neuen Spielplatz mit Basketballkorb, Karussell und frischen Sand freuen.
Bei beiden Projekten brachten die Gäste viele Ideen und Kreativität ein und legten kräftig mit Hand an.. Nach dem sozialen Engagement erinnerte ein Fußballspiel an die legendäre Begegnung Deutschland – Ungarn im Jahre 1954. Die Begegnung endete mit 3:2 für die Deutschen, die damit Weltmeister wurden. Ganz anders am Samstag, als die Ungarn das Spiel klar mit 9:0 gewannen.
Etwas relativiert wurde das Ergebnis von Stadtpfarrer Markus Schmid bei der anschließenden Eucharistiefeier im Indianerdorf: „Die Gastfreundschaft gebietet es, dass man neun Tore durchgehen lässt.“ Ansonsten dankte Schmid, der gemeinsam mit den vier ungarischen Priestern und mit Gemeindereferent Helmut Nürnberger die Messe feierte, dafür, „dass wir Gott ganz nah in unseren Gästen erfahren durften. Gott sei Dank für diese wunderbaren Tage der Nächstenliebe.“
Ein gemeinsamer Gottesdienst bildete den Abschluss dieses ereignisreichen Tages. Bei Lagerfeuerromantik im neuerrichtetem Indianerdorf und viel Musik und Gesang klang der Tag aus.
Am Sonntag ging es mit dem Bus zum „Weltjugend-Diözesantag“ nach Regensburg, wo um 10 Uhr ein Gottesdienst mit Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller im Dom gefeiert wurde. Am Nachmittag stand die „Internationale Jugendvesper“ auf dem Domplatz an, dazwischen wurde ein buntes Kulturprogramm in der Stadt angeboten.
Nach der Rückkehr aus Regensburg wurde zur Erinnerung an den Besuch aus Ungarn ein „Weltjugendtagsbaum“ im Pfarrhof Windischeschenbach gepflanzt.
Am Montag schließlich wurden die Gäste mit Morgenlob und Reisesegen in der Pfarrkirche St. Emmeram verabschiedet. Anschließend brachen die Jugendlichen nach Köln zum Weltjugendtag auf, an dem auch Papst Benedikt XVI. teilnahm.
Bei so manchem Teilnehmer flossen zum Abschied ein paar Tränen – hatte der Besuch doch seine Spuren hinterlassen, die noch lange an die neuen Freundschaften und die Erlebnisse mit den Gästen aus Ungarn erinnern werden.