Sr. Rosalinda feiert Ordensjubiläum

Sr. Rosalinda feiert Ordens-Jubiläum

Goldene Profess in Passau

06.08.2017

Ihr auffälligstes Kennzeichen ist natürlich das Ordenskleid, aber ebenso untrennbar ist ihre Gitarre mit ihr verbunden. Wenn man also eine Ordensfrau sieht, die einen Gitarrenkoffer in der Hand trägt, kann man mit ziemlicher Sicherzeit davon ausgehen, dass man Schwester Rosalinda Dürr vor sich hat. Im Mutterhaus der Deutschordensschwestern in Passau konnte die seit langer Zeit in Windischeschenbach wirkende Ordensfrau ihr 50jähriges Profess-Jubiläum feiern.

Sie wurde am 19. Mai 1946 als Älteste von drei Schwestern im niederbayrischen Unterdietfurt geboren. In jungen Jahren gab es bei ihr schon einmal den Gedanken, ins Kloster zu gehen. Wobei, wie sie rückschauend meint, bei einem damaligen Krankenhausaufenthalt wohl eher die ruhige autoritäre Ausstrahlung einer Ordens-Krankenschwester sie mächtig beeindruckt und zu dieser Schwärmerei geführt hatte.

Dies war im Alter von ca. 12 Jahren, als sie mit einem lebensbedrohlichen Blinddarmdurchbruch in der Klinik lag. Die Jahre danach lebte Sr. Rosalinda – damals noch Theresia – wie andere Jugendliche auch, ging tanzen, ergriff den Beruf der Kindergärtnerin. Kloster war in dieser Zeit keine Option.

Bis zum Alter von 19 Jahren, als der Gedanke sich wieder meldete und Theresia die Berufung wahrnahm. Im Februar 1966 trat sie ins Kloster St. Nikola ein, wo man ein Postulat von 6 Monaten durchläuft. In dieser Zeit erfolgt die Einführung ins Klosterleben und die Postulantin trägt den schwarzen „kleinen Schleier“, danach erhält sie bei der Novizinnen-Einkleidung das Schwestern-Habit mit dem weißen Noviziats-Schleier überreicht.

Nach einem Jahr Noviziat folgt die Erste Profess, bei der die Frauen das zeitliche Gelübde für vorerst ein Jahr ablegen. Zu diesem Zeitpunkt erhalten die Schwestern den Ordensschleier und auch ihren neuen Namen; aus Theresia wurde Rosalinda – ein Name, der ihr so gut gefiel, dass rosa und lindgrün zu ihren Lieblingsfarben zählen.

Nach 5 Jahren wird die „ewige Profess“ abgelegt und zum Ordenskleid kommt das Ordenskreuz dazu. Parallel zum Weg als Ordensschwester gibt es auch die berufliche Laufbahn. Sr. Rosalinda war zwei Jahre in Frankfurt als Erzieherin im Kindergarten tätig und arbeitete zwei Jahre als Leitung im Caritas-Kindergarten in Passau.

Sie holte die Mittlere Reife nach, besuchte ein Jahr lang das Werklehrer-Seminar in München, machte berufsbegleitend eine Zusatzausbildung in Rhythmik. Zwei Jahre war sie für angehende Kindergärtnerinnen als Präfektin im Kloster tätig. Als die Ordensleitung sie nach Windischeschenbach schickte, war sie alles andere als begeistert und hatte eigentlich im Sinn, dem Einsatzort bei nächster Gelegenheit wieder den Rücken zu kehren.

Aus diesem „Zwischenstopp“ wurden dann doch 40 Jahre, in denen sie Fuß fasste und nahezu eine „Einheimische“ wurde; sie war bis 2014 Leiterin des Kindergartens St. Elisabeth und der SVE; aktuell ist sie pastorale Mitarbeiterin im Haus St. Elisabeth – konkret kümmert sie sich dabei um religiöse und spirituelle Angebote für die Gruppen.

Seit etlichen Jahren ist sie als Ehrenamtliche im Mesner-Team der Pfarrei, singt im Kirchen- und Beerdigungschor und springt immer dann ein, wenn ein Freiwilliger gebraucht wird. Neben der Musik, der Gitarre und dem Gesang ist sie eine begeisterte Taize-Anhängerin. Der jährliche Aufenthalt dort bedeutet ihr Erholung für Leib und Seele.

Im Mutterhaus der Deutschordensschwestern, dem Kloster Nikola in Passau, wurden die Profess-Jubiläen mit einem Gottesdienst und einer weltlichen Feier begangen. Sr. Rosalinda konnte ihre Goldenen Profess feiern – etliche andere Ordensfrauen gehören noch länger zu der Gemeinschaft.

Die Jubilarinnen waren an diesem Tag mit Kröchen geschmückt, golden oder silbern – je nach Zugehörigkeit. Die Heilige Messe in der Universitätskirche auf dem Klostergelände, die nach der Renovierung in neuem Glanz erstrahlt, wurde zelebriert von Dr. Bruno Platter, dem Hochmeister des Deutschen Ordens, und etlichen Konzelebranten, darunter auch Stadtpfarrer Hubert Bartel aus der Pfarreiengemeinschaft St. Emmeram – Heilig Geist.

Die sieben Jubilarinnen zogen vom Mutterhaus ins angrenzende Gotteshaus, begleitet von den Geistlichen, den Mitschwestern und den Familiaren. Letztere sind Laienmitglieder der Ordensgemeinschaft, die außerhalb des Klosters ihr weltliches Leben führen und den Orden und seine Ziele im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen. Bei feierlichen Anlässen treten sie in weiten schwarzen Umhängen auf, welche das Kreuz des Deutschen Ordens tragen.

 

 

Am Nachmittag endeten die Feierlichkeiten mit einer Vesper, der nochmals der Hochmeister vorstand; Unterstützung bei der musikalischen Gestaltung erhielt Sr. Roslinda hier von der Leiterin des Hauses St. Elisabeth in Windischeschenbach, Frau Hannelore Haberzett, und der Singgruppe Adiuva Sana, welche die Schwester leitet.

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