St. Emmeram Windischeschenbach

Geschichte der Pfarrei St. Emmeram

Um 975 gründete Bischof Wolfgang von Regensburg die Pfarrei Windischeschenbach als Missionsstation mit dem Schutzpatron St. Emmeram. Die Ur- und Mutterpfarrei Windischeschenbach war eine Großpfarrei. Zu ihr gehörte eine Reihe von Filialen in der Umgebung: Pressath, Erbendorf, Thumsenreuth, Wiesau und Falkenberg. Über die Dauer dieser Filialen ist nichts genaueres bekannt; in den Verzeichnissen des Bistums aus den Jahren 1284 und 1326 sind die oben aufgeführten Orte bereits als eigenständige Pfarreien genannt.

Im Jahre 1432 stifteten die Besitzer der Hofmark Windischeschenbach ein Frühmessbenefizium zur Pfarrkirche St. Emmeram. Zur gleichen Zeit gründete der Hofmarksherr von Wildenreuth ein Benefizium zu seiner Schlosskirche als Filiale der Windischeschenbacher Pfarrei. Weitere Filialen kamen hinzu: 1438 Krummenaab und 1441 Bernstein. Im Protokoll einer Diözesanvisitation aus dem Jahre 1508 wird auch Kirchendemenreuth als Filiale genannt.

Mit dem Verkauf von Burg und Herrschaft Neuhaus durch die Leuchtenberger Landgrafen an das Reichsstift Waldsassen bekamen im Jahre 1515 die Waldsassener Mönche das Besetzungsrecht für die Windischeschenbacher Pfarrei.

Während der Reformationszeit musste die Bevölkerung in den Jahren von 1556 bis 1625 fünfmal einen Glaubenswechsel ertragen. Mehrmals wechselte evangelischer Glaube mit kalvinischem, bis dann 1627 die Re-Katholisierung erfolgte.

In der Mitte des 17. Jahrhunderts besaß die Pfarrei außer Bernstein und Neuhaus keine weiteren Filialen.

Das Cisterzienserstift Waldsassen, das mit der Pfarrei Windischeschenbach jahrhundertelang in enger Verbindung stand, fiel 1803 der Säkularisierung zum Opfer. Das Klostervermögen wurde verstaatlicht und das Besetzungsrecht für die Pfarrei Windischeschenbach ging an den bayerischen Kurfürsten über.

Laut dem Protokoll einer Diözesanvisitation gehörten der Pfarrei im Juni 1860 folgende Ortschaften an: Neuhaus, Dietersdorf, Püllersreuth, Gleißenthal, Scherreuth, Pleisdorf, Naabdemenreuth, Bach, Nottersorf, Gerbersdorf, Schnackenhof.

Neuhaus wurde im Jahre 1873 zum Inkuratbenefizium und 1964 zur Expositur ernannt.

Seit 1972 ist Neuhaus eine eigenständige Pfarrei.

 

 

Quellen:Georg Hauser „Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach“; Pfarrarchiv