Geistliches Konzert in St. Emmeram
Mitwirkende ziehen alle Register
19.06.2016
Dass sie unverzichtbar und ein Alleinstellungsmerkmal der Pfarrei sind, haben die Mitglieder des Chores „Bella Voce“ seit Jahren in vielen feierlichen und besonderen Gottesdiensten gezeigt.
Das geistliche Konzert am Sonntagabend lieferte einen weiteren Beweis der Qualität, zeigte aber auch, wie viele andere Kleinode musikalisch in der Pfarrei beheimatet sind. Unter der Gesamtleitung von Chordirektor Helmut Wolf zeigten Instrumentalisten und Solisten einen beeindruckenden Querschnitt durch ihr Repertoire.
Pfarrer Hubert Bartel begrüßte die Besucher, würdigte die viele Mühe und Arbeit bis zum Konzert und wünschte ein „gesegnetes Genießen“. „Bella Voce“ gab einen Einblick in das weitgefächerte Repertoire des Chores: modernes geistliches Liedgut, Psalmen, barocke Stücke wie das „Hallelujah“ von G.Fr. Händel oder Spirituals – die 44 Chormitglieder, die rund ein dreiviertel Jahr Probenarbeit investiert hatten zeigten, dass die Arbeit sich gelohnt hat.
Eröffnet worden war das Konzert von Andreas Kurz an der Orgel mit dem Praeludium in C (Bach-Werk-Verzeichnis 553), das – wie die Zuhörer erst später erfuhren – aufgrund einer Verletzung nur mit neun Fingern gespielt wurde. „Wo Menschen sich vergessen“ , „Irische Segenswünsche“ und „Hebe deine Augen auf“ von Felix Mendelssohn sang der Chor.
Bei „Gott hat mir längst einen Engel gesandt“ aus dem Musical „Daniel“ beeindruckte Sopranistin Hannah Bräuer mit Solopassagen. Das Trio „Kreizderquer“ mit Michaela Gaach (Zither), Monika Burkhard (Violine) und Johanna Schmidt (Violine) interpretierte „Thernberger Hochzeitsstückl’n und „Tabita“ von Kathi Stimmer-Salzeder. Die drei Musikerinnen sind eine harmonische Einheit mit perfektem Zusammenspiel.
Es folgten Querflöten (Laura Mauerer und Doris Weber) und Cembalo (Helmut Wolf), die mit Stücken aus der „Feuerwerksmusik“ von G.Fr. Händel überzeugten. Beim Gospelsong „Burden down Lord“ wechselte der Gesamtchor mit Solistin Monika Burkhard und den Männerstimmen. Bei„O happy Day“ bekam „Bella Voce“ Unterstützung von Habtom und Yohans (Percussion), zwei jungen Männern aus der Flüchtlings-Wohngruppe Neuhaus. Obwohl geplant war, sich den Beifall für das Ende des Konzertes aufzuheben, erhielten die Mitwirkenden nach diesem Stück spontan begeisterten Applaus.
Das bekannte „Halleluja“ von Leonard Cohen wurde im Wechsel von Männern, Frauen und allen Sängern endrucksvoll vorgetragen. „Kreizderquer“ mit Zither und den Sopranistinnen Monika Burkhard und Johanna Schmid sangen und spielten gefühlvoll das Ave Maria von Hans Biedermann.
Lars Amann an der Orgel zog alle Register im wörtlichen und übertragenen Sinn bei den mächtigen Klängen der Tocata und Fuge d-moll BWV 565 von J.S. Bach. „Sei stille dem Herrn“ von Felix Mendelssohn sang Monika Burkhard, begleitet von Helmut Wolf an der Orgel.
Wie vorauszusehen, konnten sich die Chormitglieder nach dem letzten Liedblock, der u.a. „Der Her ist mein Hirte“ und „The Lord bless you and keep you“ bestand, noch nicht verabschieden. Begeisterter Applaus wurde mit einer Zugabe beantwortet; einem spanischen Lied aus Taizé. Bei der zweiten Zugabe, „Bless the lord my soul“ zog der Chor – auch optisch beeindruckend – bei immer leiser werdendem Gesang aus der Kirche.
Dass das Konzert ein Ohrenschmaus war, das hat vielleicht auch das Storchenpaar so empfunden, das tief über der Pfarrkirche kreiste und sich Besucher und Akteure nach dem Konzert vom Kirchendach aus ansah.