Eine Ära in der Seniorenarbeit geht zu Ende
Brigitte Pilz nach 33 Jahren verabschiedet
Juli 2018
Seit Ende der 70er Jahre wird in der Pfarrei Heiliggeist Neuhaus aktive Seniorenarbeit betrieben. Nach einer feierlichen Andacht in der Heilig Geist Kirche in Neuhaus wurde letzten Mittwoch die Leiterin Brigitte Pilz nach 33 Jahren in einem würdigen Rahmen in den Ruhestand verabschiedet.
Leider konnte kein Nachfolger gefunden werden was das vorläufige „Aus“ für die Seniorengemeinschaft bedeutet.
Die Seniorengemeinschaft wurde Ende der 70er Jahre von Käthe Franz ins Leben gerufen. Brigitte Pilz hatte 1985 als Mitglied des Pfarrgemeinderates den Bereich „Seniorenarbeit und Soziales“ übernommen
und unter Führung von Maria Brenner aktiv mit den Senioren gearbeitet. 1993 übernahm Pilz selbst die Leitung und hat seitdem unermüdlich einmal monatlich Vorträge über Glauben, Ernährung oder Gesundheit, besinnliche und auch gesellschaftliche Feiern und Halbtagesausflüge zu Kirchen, Museen und anderen Sehenswürdigkeiten organisiert.
Bei Kaffee und Kuchen ließ Pilz in einem Rückblick auf ihre Arbeit noch einmal einige Highlights
aus den vergangenen Jahren aufleben. So gestalteten in den Anfangsjahren in einem damals sehr beengtem Pfarrheim noch Originale wie der „Fuchsbeck“ alias Josef Beer oder der Kunstmaler Leo Steinhauser und der Heimatdichter Josef Schwabenländer die Nachmittage mit. Faschingsveranstaltungen
wurden schon immer groß gefeiert und mit Sketschen, Liedern und verschiedenen Auftritten gestaltet. Für eine große „Gaudi“ sorgt einmal der „Gierisch-Beck“ aus Neustadt mit seinem Leierkasten.
In den 90er Jahren schlossen sich die Wurzer Senioren der Neuhauser Gemeinschaft an und übernahmen dann ab 2002 die Gestaltung des Faschings und des Erntedanks. Diese Veranstaltungen werden in Wurz auch weiterhin angeboten.
Jeweils von Mai bis September wurden Halbtagesfahrten unternommen, in den letzten 25 Jahren waren es etwa 120 Busfahrten zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Museen von Perschen bis Bärnau oder Kräuter- und Rosengärten, der Kreislehrgarten und der „Resl-Garten“ gehörten ebenso wie die Gummibärchenfabrik in Neunburg vorm Wald und die Lebkuchenfabrik in Waldsassen zu den Zielen.
Sehr viele Kirchen wurden besucht, wobei die Himmelfahrtskirche im Kloster Rohr in Niederbayern und Maria Kulm und Maria Loretto, beide im Egerland, wohl zu den Schönsten gehörten.
Einen besonderen Dank richtet Pilz an ihren Mann Rudolf, der seit seiner Pensionierung im Jahr 2002 unermüdlich vor allem die Ausflüge akribisch mit geplant hatte und bei allen anderen Veranstaltungen immer unterstützend dabei war. „Eine Ära geht zu Ende. So steh ich nun vor euch und der Abschied fällt mir schon schwer“, so Pilz. Ein Nachfolger konnte trotz intensiver Suche nicht gefunden werden. Mit einem Segensgebet verabschiedete sich Pilz von ihren treuen Senioren.
Pfarrer Hubert Bartel sprach ein dickes Lob und ein herzliches Vergelt´s Gott für 33 Jahre Seniorenarbeit
aus: “Schade, wenn jetzt alles sang- und klanglos zugrunde geht.” Er appellierte an alle Anwesenden, mit zu helfen um doch noch die Nachfolge zu retten. Kirchenpfleger Ferdinand Schönberger und Pfarrgemeinderatssprecherin Gitte Kreinhöfner bedankten sich im Namen der Pfarreiengemeinschaft mit einem Gutschein. Pfarrvikar Dr. Edwin Ozioko sang sich mit einem afrikanischen Lied, übersetzt: „wer ist wie Christus“, in die Herzen der Anwesenden. Agathe Rippl von den Wurzer Senioren brachte ein
ganz besonderes Geschenk mit – ein Bild „Brigitte in Öl“ – wie sie es nannte und mit einem Gedicht überreichte. „Das Wesentliche sieht man nicht, wenn man aber mit dem Herzen schaut wird man es erkennen“. Sie hatte die Lacher auf ihrer Seite als sie einen leeren Bilderrahmen enthüllte und vor Brigitte Pilz hielt.
Bürgermeiste Karl Heinz Budnik überbrachte den Dank der Stadt Windischeschenbach auch im Namen des
Seniorenbeauftragten Josef Söllner für eine Tätigkeit,die mit viel Herzblut ausgeübt wurde. Für die die katholische und evangelische Seniorengemeinschaft Windischeschenbach brachten Fanny Michl und Ruth Fütterer, für die KAB Evi Ziegler und für die Arbeiterwohlfahrt Maria Adam und Gunda Hottner gemeinsam Blumen und ein Geschenk, verbunden mit einem großen Dank. Rosi Kunz, Karolina Kreinhöfner und Agathe
Rippl dankten im Namen der Neuhauser Senioren für all die schönen Veranstaltungen und Ausflüge. Zu den Zitherklängen von Michaela Gaach und einer Brotzeit für alle Anwesenden klang dieser Abschied aus.
(Fotos und Text: Reinhard Sertl)