An einem Strang ziehen
Gemeinsamer Gottesdienst der Pfarreiengemeinschaft Windischeschenbach – Neuhaus
10.05.2018
„Ihr da oben in Neuhaus und wir da unten in Windischeschenbach“ – ein Blickwinkel der bildlich eine Gemeinschaft teilt. Diesem Eindruck wird mit der Feier eines gemeinsamen Gottesdienstes an Christi Himmelfahrt jährlich aufs Neue entgegengewirkt. In diesem Jahr lautete das Thema „An einem Strang ziehen“ – denn am Strang des Glaubens ziehen alle Christen, egal ob es „die oben“ oder „die unten“ sind.
Herrlichster Sonnenschein lud zur Prozession ein. In den Gemeinden startete die Prozession ab der jeweiligen Kirche. Mit Ministranten, Vorbetern und -sängern ging es zum ehemaligen Comet-Parkplatz. Symbolisch trafen die Prozessionen aus entgegengesetzten Richtungen zum gemeinsamen Gottesdienst zusammen.
Stadtpfarrer Hubert Bartel, Pfarrvikar Edwin Ozioko und Ruhestandsgeistlicher Franz Reich zelebrierten die Messe. Bereits im Vorfeld bekam jeder ein Stück Band, auf welches man seinen Namen schrieb. Die Bänder wurden im Anschluss zusammengeknotet.
Innerhalb der Predigt kamen diese dann zum Einsatz. Als Sinnbild „Wir ziehen alle an einem Strang“ erklärte Mesnerin Ramona Schricker die Bedeutung der zusammengeknoteten Bandstücke. Die lange Kette wurde zusammengelegt. „Ein so langer Strang entsteht, wenn wir uns alle zusammenschließen.“
Als kleines Spiel wurde der Strang durch die Gläubigen gereicht. Jeder hatte die Aufgabe, den Strang in den Händen zu halten – dies sollte möglichst schnell gehen. Während der erste Block den Strang einzeln durch die Reihen gab, entwickelte der zweite Block eine schnellere Strategie, indem der Strang über die Köpfe weiter gereicht wurde.
„Miteinander an einem Strang ziehen, das ist die Zukunft.“, betonte auch Pfarrer Bartel. Manchmal habe man Angst, beispielsweise vor der Islamisierung, der Verdrängung unseres Glaubens. Wenn man aber den Glauben praktiziere und dabei zusammen vorgehe, brauche man keine Angst haben. Im Glauben lebe man miteinander und man legt öffentlich Zeugnis ab für dafür. Damals war es Aufgabe der Jünger, den Glauben zu verkünden, nun sei es unsere Aufgabe.
Dies könne man, wie Bartel betonte, an Fronleichnam tun oder am Pfarrfest oder der Kirchweih. Als Zeichen der Verbundenheit im Glauben legten beim Friedengruß Pfarrgemeinderatssprecher Simon Maurer und die Neuhauser Stellvertreterin, Brigitte Kreinhöfner, einen Strang am Altar ab und wünschten sich als Zeichen der Gemeinschaft den Frieden.
Die musikalische Gestaltung übernahmen gemeinschaftlich die Kirchenchöre aus Windischeschenbach und Neuhaus sowie Bella Voce. Organist Helmut Wolf führte die Sing-Gruppen zusammen und hatte die Gesamtleitung.
Ein Dank von Pfarrer Hubert Bartel galt Petrus. Trotz angesagter Gewitter und Regen konnte der Gottesdienst bei Kaiserwetter im Freien gefeiert werden. Meteorologische Rückmeldung von oben? Oder nur glücklicher Umstand? Fakt war auf jeden Fall: Wenn die Pfarreien-Gemeinschaft feiert, lacht der Himmel.