Überraschender Abschied bereits nach zweieinhalb Jahren
Pfarreiengemeinschaft würdigt Pfarrvikar Norbert Musiol bei der Abschiedsfeier für seine Arbeit
01.04.2014
„Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende“, kommentierte Norbert Musiol die Situation passend. Im Falle seiner Amtszeit als Pfarrvikar der Pfarreiengemeinschaft Windischeschenbach-Neuhaus kam dieses Ende schneller als vermutet. Aus gesundheitlichen Gründen wechselt der Geistliche zum 01. April nach nur zweieinhalbjährigem Wirken in den beiden Gemeinden ins Kloster Ensdorf. Dort will er künftig etwas kürzer zu treten und sich von seiner schweren Erkrankung zu erholen. Bei einem Stehempfang im Neuhauser Pfarrheim verabschiedeten sich am Freitag das Seelsorgeteam, Gemeindemitglieder sowie Vertreter örtlicher Vereine und der Politik offiziell von dem humorvollen Priester. Zuvor feierte Musiol in der Heilig Geist-Kirche gemeinsam mit seinen Gästen einen Dank-Gottesdienst. „Als Volk Gottes sind wir wie ein großer Blumenstrauß“, zog Stadtpfarrer Markus Schmid treffende Parallelen zur Lesung. Passend dazu überreichte er bei der Abschiedsfeier ein entsprechendes Bouquet an den scheidenden Seelsorger.
Auch Musiol hätte, so der Schmid, in der Pfarreiengemeinschaft viel ausgesät und seinen Werken zum Wachsen verholfen. Wie der Geistliche jedoch bedauerte, blühe im Falle der Seelsorgearbeit das Ausgesäte oft erst sehr viel später, sodass häufig ein anderer erntet. Umgekehrt sei es eine Freude gewesen, Norbert Musiol in dieser Zeit aufgeblühen zu sehen, vor allem, wenn er aus seiner alten Heimat Polen berichtete.
Brigitte Kreinhöfner, stellvertretende Pfarrgemeinderats-sprecherin, bestätigte dies mit einem kurzen Rückblick auf sein Wirken als Pfarrvikar seit September 2011. Sie erinnerte etwa an die Polenreise, die Musiol organisiert hatte, sowie die verschiedenen Gesprächsrunden und seine Geburtstagsfeier im vergangenen Jahr. Als Vertreterin der Gemeindemitglieder überreichte sie dem Seelsorger zum Dank für seine Tätigkeiten eine selbst gebastelte Osterkerze.
„Gut Pfad, Herr Musiol“ prangte in großen Lettern auf dem Pfadfindertuch, das die beiden Stammesvorsitzenden Thomas Neugirg und Christian Bauer dem Pfarrvikar als bleibende Erinnerung mit auf den Weg gaben. Sie dankten ihm damit für die gemeinsame Gestaltung verschiedener Jugend-Gottesdienste in der Vergangenheit. Auch die Pfadi-Band brachte einen musikalischen Gruß zum Abschied. Darüber hinaus richteten Vertreter von Kolping, KAB und der DJK Neuhaus ein Wort des Dankes an Musiol, der als geistlicher Beirat dieser Vereine fungierte.
Werner Sauer lobte den Humor, durch den der Priester mit so manchem Witz die Treffen bereicherte. „Ich habe Sie als liebenswerten Freund kennengelernt“, resümierte stellvertretender Bürgermeister Karlheinz Budnik die gemeinsame Zeit. Mit einem Buch über die Wallfahrtskirchen in der nördlichen Oberpfalz ermunterte er den scheidenden Pfarrvikar, die Gegend auch in Zukunft zu besuchen. „Kommen Sie dann auf einen Plausch bei uns vorbei. Das Rathaus steht Ihnen immer offen“, so Budnik, bevor er als zukünftiger erster Bürgermeister mit einem Augenzwinkern hinzufügte, „zumindest die nächsten sechs Jahre!“ Da durch den Wegzug Musiols auch ihre Arbeit als Pfarrhaushälterin endet, dankten Pfarrer Schmid und Brigitte Kreinhöfner auch Susanne Stock mit kleinen Aufmerksamkeiten für ihr Engagement.