Monat: Juni 2024

Kindergarten St. Emmeram feiert 100-jähriges Bestehen

Der Kindergarten St. Emmeram feiert 100-jähriges Bestehen

Von einer Gruppe auf 6 Gruppen gewachsen

19.06.2024

Heute vor 100 Jahren wurden nicht nur das 1. EEG erfolgreich durchgeführt oder die „Goldenen Zwanziger“ gefeiert – sondern auch der Kindergarten St. Emmeram in Windischeschenbach gegründet. 2024 feiert der Kindergarten sein 100-jähriges Bestehen. Er ist seit 2016 Teil der Kinderoase St. Emmeram.

Die Leiterin Petra Kunz-Wallerer berichtet, dass Anton Sammet, ehemaliges beauftragtes Mitglied der Kirchenverwaltung für den Kindergarten, sich die Mühe machte und in Archiven auf die Suche nach Jahreszahlen ging. 1924 wurde der Kindergarten im damaligen „Alten Schulhaus neben der Kirche“ in einem Schulraum eingerichtet. Schwester Rizza von den Dillinger Franziskanerinnen leitete damals den Kindergarten. Es gab eine Gruppe mit 40-50 Kindern in der Gruppe.

Zu Anfangszeiten betrug der Elternbeitrag 20 Pfennig pro Woche; finanzielle Hilfen gab es damals wenig bis gar nicht. Als das Pfarrheim 1929 neu gebaut wurde, zog der Kindergarten dorthin um. Hinzu kamen ein Spielplatz und eine Turnhalle. „Unser Pfarrheim in Windischeschenbach wurde von unseren Großvätern und Ur-Großvätern aus Kostengründen selbst erbaut. Somit musste nur das Material bezahlt werden.“, meint Kirchenpfleger Bertwin Fleck.  Als Vorsitzender der Kirchenverwaltung der Pfarrei Windischeschenbach ist er aktuell für das Personal mitverantwortlich. Die damaligen Verhältnisse seien kaum mit heute zu vergleichen, meint die aktuelle Leiterin Petra Kunz-Wallerer. „Allein der Gedanke, welchen Unterschied die Tatsache „Elektrizität“ für den Alltag ausmacht!“

Eine schwierige Zeit war die NS-Zeit. Es gründete sich ein NS-Kindergarten in der Neuhauser Straße. Dieser sollte den Katholischen Kindergarten „wegdrängen“. „Unser Kindergarten hielt aber durch!“, so Fleck. 1960 wurde das Pfarrheim modernisiert und auch der Kindergarten in diesem Zuge erweitert: Es gab ab sofort 2 Gruppenräume und eine Küche. 1962 erfolgte ein Umbau mit neuem Eingang, neuen Sanitäranlagen und neuer Inneneinrichtung.

Erst 1970 wurde die Zufahrt zum Kindergarten geteert. 5 Jahre später erfolgte erneut ein Umbau und die Erweiterung um das Obergeschoss unter anderem mit Werk- und Bewegungsräumen. Aufgrund der gesetzlichen Änderung, dass Eltern einen Anspruch auf einen Krippenplatz haben, brauchte der Kindergarten mehr Platz. Ein großer Meilenstein war es deshalb 2016, als der Kindergarten zur Kinderoase St. Emmeram wurde und ein neues Gebäude neben der Schule in Windischeschenbach bezog. Seitdem gibt es Krippen- und Kindergartengruppen.

Eine Erweiterung der Kinderoase erfolgte 2020, als nochmals 2 Gruppenräume angebaut wurden. Aktuell besuchen 120 Kinder die Kinderoase. Es gibt 3 Krippen- und 3 Kindergartengruppen. Der Blick in die Zukunft verrät: Das Anbauen ist noch nicht vorbei. Aufgrund der hohen Nachfrage in Windischeschenbach wird der aktuelle Turnraum in der Kinderoase als neuer Gruppenraum als „Übergangs-Notlösung“ umfunktioniert. Es wird eine zusätzliche Krippengruppe ab September dort untergebracht werden. Als Turnraum darf in Absprache mit Schulleitung und der Stadt die Mehrzweckhalle genutzt werden. Petra Kunz-Wallerer beschreibt „ihre“ Kinderoase jetzt als jung frisch – aber mit Tradition. „So wie jeder seine Wurzeln hat, in der Familie und im Glauben, so hat auch unser Kindergarten seine Wurzeln!“

Diesen Elan merkten die Besucher beim Festgottesdienst, der den Kindergartengruppen gestaltet wurde: Die Regenbogengruppe sprach die Kyrie-Rufe, die Mondgruppe die Fürbitten und die Sonnengruppe gestaltete die Predigt – passend zum Evangelium – in einem kleinen Spiel: Jeder hat seine Talente, wie z.B. Malen, Rechnen oder sich um jemanden zu kümmern. Diese Talente schlummern manchmal wie ein kleines Samenkorn in uns – scheinbar ohne Leben. Es benötigt Familie und Freunde, damit diese Talente reifen und wachsen können. Passend dazu schloss das Lied „Kleines Senfkorn Hoffnung“.

Grußworte, Dank und Geschenke überbrachten zum Jubiläum Landrat Andreas Meier und Bürgermeister Karlheinz Budnik. In Zeiten von Fachkräftemangel galt der Dank vor allen auch dem Personal, das sich tagtäglich „um unser wertvollstes Gut kümmert“, meinte Meier. Kirchenpfleger Bertwin Fleck ermunterte in seinen Worten die Kinder: „Macht das 150-Jährige! Dann seid ihr so weit, dass ihr ein solches Fest organisieren könnt!“

Zum Fest waren alle Interessierten, Ehemaligen und Familien und Freunde eingeladen. Auch ehemalige Leiterinnen waren zum Fest gekommen. Leiterin Petra Kunz-Wallerer erfreute sich über die Zeitreise, welche im Flur der Kinderoase aufgebaut war: Im Vorfeld wurden in der Bevölkerungen Fotos gesucht, die vom Kindergarten stammen. Die gesammelten Fotos wurden zum Fest ausgestellt.

Von 1927 stammt die erste Aufnahme. Ehemalige erkannten sich auf den Fotos wieder. Eine Dame erinnert sich noch an ihre Zeit im Kindergarten – es war etwas Besonderes. Nicht alle Eltern konnten sich in früheren Jahren den Besuch eines Kindergartens leisten. „Da gehörte ich schon zu den Wohlhabenden!“, meinte sie.

Für die Kinder gab es am Jubiläum viel zu entdecken: 2 Hüpfburgen boten Platz zum Austoben, das Kindergartenpersonal bot Aktivitäten auf dem Spielplatzgelände an: Hämmern, Drachen knüpfen und Goldsteine sammeln. Für alle Interessierten gab es Führungen durch die Kinderoase und Infos von Leiterin Petra Kunz-Wallerer.

Der Elternbeirat, Mitglieder der Kirchenverwaltung und freiwillige Helfer halfen zusammen, sodass es ein Fest für alle war. Neben dem Mittagessen gab es Eis, Bratwürste, Pommer oder Kaffee und Kuchen für alle Besucher.

 

 

 

Die Lourdes-Grotte an der Pfarrkirche St. Emmeram

Die Lourdes-Grotte an der Pfarrkirche St. Emmeram

Nach 20 Jahren aus der Versenkung geholt und zu neuem Glanz erweckt

Früher war auf dem Kirchplatz neben dem Eingang an der Westseite der Kirche St. Emmeram eine Lourdes-Grotte zu finden, erbaut Mitte des 19. Jahrhunderts. In dieser Grotte standen die Figuren von Maria und davor knieend das Hirtenmädchen Bernadette, beide geschützt durch ein Eisengitter.

Um ihr Haupt trug Maria ein Strahlenband, worauf der Spruch zu lesen ist: „Ich bin die unbefleckte Empfängnis“.

Als die alte Lourdes Grotte 1986/87 zum Abbruch stand, wurden die beiden Figuren und das Eisengitter vom damaligen Mesner Josef Prucker auf dem Dachboden des Nebengebäudes vom Pfarrhof aufgehoben.

Seit dem Jahr 2007 gibt es nun wieder eine Lourdes-Grotte. Die Idee dazu hatte Kirchenpfleger Bertwin Fleck, der diesen langgehegten Wunsch in Eigenleistung und mit Hilfe seiner Stammtisch-Kollegen in die Tat umsetzte.

Finanzielle Unterstützung kam dabei vom Katholischen Frauenbund, der die nicht unerheblichen Kosten für die Restaurierung der Figuren der Muttergottes und der Bernadette übernahm.

Als Platz für die neue Grotte wurde der mittlere Raum in dem Tonnengewölbe in der Kirchenmauer am Lehnerberg gewählt. Nach der ersten Maiandacht 2007 segnete der damalige Pfarrer von St. Emmeram Markus Schmid unter großer Beteiligung der Gläubigen die Lourdesgrotte

Über zwei Jahrzehnte lang waren die Figuren aus der ehemaligen Marienkapelle auf einem Dachboden gelagert – nun erstrahlen sie in neuem Glanz.

Täglich nützen viele Gläubige einen Besuch in der Lourdes-Grotte für ein kurzes Gebet und eine kleine Auszeit, um im Alltag ein wenig innezuhalten.

Das Eisenkreuz über dem Eingang zur Grotte wurde von Helmut Grünes aus Windischeschenbach handgefertigt.

 

 

Quellen: Homepage der Pfarreiengemeinschaft St. Emmeram und Heilig Geist, Bernhard Riebl: Auch wir gehören zur Heimat, Fotos: Anita Weiß-Müller

 

Die Kapelle Nikolaus von der Flüe in Dietersdorf

Die Kapelle Nikolaus von der Flüe in Dietersdorf

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Erbaut 1960 von den engagierten Dietersorfer Einwohnern

Ursprünglich diente in Dietersdorf ein Raum im ehemaligen Wirtschaftsgebäude des „Schlosses“ am Ortseingang als Ort der Versammlung zu Rosenkranz- und Maiandachten. Als für diesen 1960 die aufgrund des schlechten Gebäudezustands ohnehin aussichtslose Renovierung anstand, begannen die Planungen für ein eigenes Gotteshaus.

Federführende Kraft war dabei neben der Dorfgemeinschaft Pfarrer Alois Böhm, Benefiziat von Neuhaus. So entstand im Anschluss an die Grundsteinlegung am Ostermontag 1960 nach den Plänen des Architekten Quirin Punzmann aus Windischeschenbach eine moderne Kirche.

Die engagierten Dietersdorfer Bürger entrichteten dabei den größten Teil der Mauerer- und Zimmererarbeiten unentgeltlich. Hinzu kamen zahlreiche Geld- und Sachspenden, so dass die Kosten für die Fertigstellung mit 22.000 DM doch sehr überschaubar blieben.

Am 16. Juli 1961 erfolgte schließlich die Einweihung des fertiggestellten Gotteshauses durch Domkapitular August Kuffner aus Regensburg.

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Den modernen Innenraum der Kirche gestaltete unter anderem der Bildhauer Leo Bäumler aus Oberköblitz.

Aus seiner Hand stammen der schlichte Altar sowie das darüber hängende Kreuz.

 

 

Auf Anregung der Katholischen Landjugend wurde der Hl. Nikolaus von der Flüe als Patron für die neue Kirche gewählt. Eine große Statue erinnert im Innenraum der Kirche an ihn.

Ein kunstvoll gestalteter Kreuzweg ziert die Seitenwand im Innenraum.

Bei einem Rundgang durch die kleine Kirche lassen sich noch viele weitere Details entdecken. Das kleine Gotteshaus ist in der Regel tagsüber geöffnet.