Jubiläumsjahr „50 Jahre Pfadfinder Windischeschenbach“ geht zu Ende
19.11.2016
Anfang März starteten die Pfadfinder Windischeschenbach mit einem Gottesdienst in ihr Jubiläumsjahr – jetzt schloss sich der Kreis mit einem Abschlussabend, der ebenfalls mit einem Gottesdienst in der voll besetzten Pfarrkirche St. Emmeram begann. Pfarrvikar Edwin Ozioko zelebrierte die Eucharistiefeier zusammen mit dem Ruhestandsgeistlichen Franz Reich.
Musikalisch gestaltet wurde die Messe von der Pfadfinderband. In den gesamten Verlauf der Eucharistiefeier waren Pfadfinder mit eingebunden. Pfarrer Ozioko würdigte die Arbeit der Organisation als wichtig für die Pfarrei und als Dienst in der Nachfolge Jesu. Für Gänsehaut-Feeling sorgte das sehr emotional vorgetragene Lied „Auf Uns“ von Andreas Bourani, bei dem verschiedene Bandmitglieder gesangliche Solo-Parts übernahmen.
Im Song geht es um wahre Freundschaft; Stammesvorsitzende Amelie Hecht und Wölflings-Gruppenleiterin Miriam Sperber stellten Zeile für Zeile den Bezug zu den Pfadfindern her. „Wer friert uns diesen Moment ein“ – auch im Jubiläumsjahr gab es tolle Momente, die in Erinnerung gerufen wurden. „Hier geht jeder für jeden durchs Feuer, im Regen stehen wir niemals allein“ – auch bei den Pfadfindern entstanden in 50 Jahren Freundschaften, man könne immer auf den anderen zählen.
„Ein Hoch auf uns, auf dieses Leben“ – das Gott den Menschen geschenkt hat. „Ein Leben lang ohne Reue, vom ersten Schritt bis ins Grab“ – Pfadfinder sei man ein Leben lang aus Überzeugung. An dieser Stelle erinnerte man sich an viele schöne Momente mit dem verstorbenen Kuraten Helmut Nürnberger, der – wie man sicher war – stolz auf „seinen“ Verein wäre. „Ein Hoch auf das was uns vereint, auf diese Zeit“ heißt es am Ende des Liedes, mit dem sich die Pfadfinder identifizieren. Als Freunde zusammengewachsen blicke man positiv und engagiert in die Zukunft.
Bei den Fürbitten wurde jeweils ein Knoten in ein Seil gemacht, da ein solcher auch im Taschentuch hilft, sich zu erinnern. Im musikalischen Repertoire der Pfadi-Band darf mittlerweile „Oh when the Saints ….“ keinesfalls mehr fehlen, das die Band mitreißend zu interpretieren weiß. Aber auch „Leaving on a Jetplane“ von John Denver könnte zu einem gefragten Dauerbrenner werden.
Stammesvorsitzender Florian Sperber sprach das Pfadfindergebet. Pfarrer Ozioko dankte am Schluss des Gottesdienstes für die Spuren, die die Pfadfinder hinterlassen und wünschte ihnen weiterhin, einander zu unterstützen und der Gesellschaft zu dienen. Die Lieder im Gottesdienst bezeichnete er als Balsam für die Seele.
Vor dem Pfadfinderlied „Nehmt Abschied Brüder“, das auf der ganzen Welt gesungen wird, stellten die Pfadfinderinnen Anna und Hannah die Anfangszeilen in verschiedenen Sprachen vor. „Should auld acquaintance … “ oder „Faut-il nous quitter sans espoir..“ Dabei fasste man sich nach Pfadfindersitte mit vor der Brust verkreuzten Armen an den Händen. “Wir ruhen all in Gottes Hand, lebt wohl. Auf Wiederseh’n” schloss der Gottesdienst.
Furioser Abschluss des Jubiläumsjahres
Bunter Abend im Pfarrheim
19.11.2016
Zum Abschluss des Jubiläumsjahres zum 50jährigen Bestehen ließen es die Windischeschenbacher Pfadfinder nochmals richtig krachen. An den gemeinsamen Gottesdienst schloss sich ein Bunter Abend im bis auf den allerletzten Platz besetzten Pfarrheim an, bei dem noch einmal alle Register gezogen wurden.
Für musikalische Unterhaltung sorgte die professionelle Pfadi-Showband – Sänger und Musiker die man bereits bei der Gottesdienstgestaltung gesehen hatte, die aber Repertoire und Outfit gewechselt hatten und von der Pfadfinderkluft ins Glitzer-Kostüm umgestiegen waren. Die Stammesvorsitzenden Amelie Hecht und Florian Sperber begrüßten die Gäste und blickten mit einem Brief des ehemaligen Stadtpfarrers Konrad Nesner, der vor 15 Jahren den Gottesdienst mitgefeiert hatte, zurück. Ein halbes Jahrhundert – aber trotzdem jung geblieben – war das Fazit.
Dann ging es auch schon los mit der Spielshow „Schlag den Wölfling“. Für die Challenges wurden mehr oder weniger Freiwillige gesucht, die sich mit den Kindern natürlich nicht in körperlichen Schlägen, sondern in verschiedenen Disziplinen messen mussten. Ob Spagat, Radschlagen, Halten des Gleichgewichts auf einem Sitzball oder Mohrenkopf-Wettessen – die Zuschauer hatten ihren Spaß und Kandidat Bürgermeister Karlheinz Budnik überzeugte mit Anmut und Fitness beim Seilspringen.
„Perspektivwechsel“ war beim Lied der Zwerge angesagt, die den unteren Teil des Gesichts zum oberen machten. Zu „Mana-Mana“ hatten die Sockenwürmer ihren großen Auftritt durch die Löcher der Kulisse. Mit „So a Theater“ beteiligten sich die OSW am Programm. Joe Hartmann ließ Birken sich im Wind wiegen, ein Reh grasen, einen Wilderer und einen Förster auftreten.
Bei der Schwarzlicht-Präsentation „Drums alive“ wurden lediglich mit Paperschnipseln spektakuläre optische Ergebnisse am Schlagzeug erzielt, die an die Aufführungen der bekannten „Blue Men Group“ erinnerten. Vorgestellt wurden drei Kurzfilme, die im Rahmen des Projekts „mobil im museum“ von Jugendlichen gedreht worden waren: „Nachts im Waldnaabtalmuseum“, bei dem eine Puppe zum Leben erwacht; „Galgenkatherl“, bei dem die tragische Sage mit Papierschnitten eher humorvoll und pragmatisch nacherzählt wurde und der Clip von den Abenteuern des Jones an der Polier, der sich am Ende seine hart erkämpfte Brotzeit genehmigt: „Ich bin da Jones und dou bin a daham“.
Dazwischen zeigte Christoph Beer von der GSG (Förderverein Gemeinschaft St. Georg), dem „Gedächtnis der Pfadfinder“, wie eine seiner Aufgaben definiert ist, prägnante Bilder aus den letzten Jahrzehnten. Eine Gruppe Jupfis erzeugte mit sogenannten Pois, Schnüren mit Gewichten und Tüchern, eindrucksvolle Lichteffekte.
Sieben Helden in Strumpfhosen – Gruppenleiterinnen – zeigten bei der viel beklatschten Choreografie im schwarz-weißen Outfit, dass Auge und Gehirn nicht immer zuverlässig koordinieren. Die imposanten Klänge der Hymne „Conquest of Paradise“ begleiteten die lebenden Springbrunnen aus der Antike, die dann zur Überraschung und Gaudi auch feierlich ins Publikum zogen um ihrer nassen Sprüh-Aufgabe nachzukommen.
„Hygiene muss sein“ – auch im Zeltlager. Und das Zähneputzen darf keinesfalls ausfallen, wie die männlichen Leiter beherzt und ohne mit der Wimper zu zucken zeigten, auch wenn mit jedem Schluck Wasser gespart werden muss.
Das Ende des Abends gehörte den Dankesworten; denen der beiden Stammesvorsitzenden an ihre gesamte Pfadfinderschaft, die GSG und die OSW und alle die das Jubiläumsjahr zu einem Erfolg gemacht haben sowie für die zahlreichen Spenden und Geschenke. Amelie Hecht und Florian Sperber erhielten als kleines Dankeschön des Stammes gravierte Gläser, und eine Abordnung der Neuhauser Pfadfinder überreichte ein Geschenk mit der Erinnerung an ein tolles gemeinsames Zeltlager.