Monat: Oktober 2015

Hubert Treml im Pfarrheim Windischeschenbach

Eine liederliche FAIRanstaltung

Unterhaltsamer Nachmittag am Weltmissionssonntag

25.10.2015

OLYMPUS DIGITAL CAMERAEine „liederliche FAIRanstaltung“ war angekündigt worden. Wer aufgrund des Themas Moral und Sitte oder die deutsche Rechtschreibung gefährdet sah, konnte alsbald beruhigt sein. Es ging um fairen Handel und die Beiträge des Liedermachers Hubert Treml.

Das Ganze fand an einem seriösem Ort, dem Windischeschenbacher Pfarrheim statt, und Stadtpfarrer Hubert Bartel und seine evangelische Kollegin, Pfarrerin Nadine Schneider probierten sich zwar durchs Prosecco-Angebot des Eine-Welt-Ladens, waren aber ebenso aufmerksam beim Programm wie die übrigen Gäste. Der Sänger und Entertainer Hubert Treml kündigte die „Weltpremiere“ von extra für diesen Anlass Komponiertem und Getextetem an; zum Beispiel bei „Probier’s mal mit Gerechtitgkeit“ und dem Fazit „Fair Gehandeltes schmeckt doppelt goud“.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAStadtpfarrer Hubert Bartel informierte über die Möglichkeit, im Eine-Welt-Regal im Pfarrhaus einzukaufen, wo das zuständige Team die Vorräte regelmäßig wieder auffüllt. Kostproben quer durchs reichhaltige Sortiment wurden den Besuchern des Nachmittags kostenlos angeboten. Häppchen mit verschiedenen Brotaufstrichen, gerührt aus Chutneys und Frischkäse, Gummibärln, Schokolade, Kekse, Kaffe, verschiedene Teesorten oder auch besagter fair gehandelter Prosecco.

Hubert Treml unterhielt kurzweilig und humorvoll trotz der ernst zu nehmenden Botschaft hinter seinen Texte. Ein Loblied galt dem Schokoladen-Vorrat an jeder erdenklichen Stelle, den Rosinen im morgendlichen Habermus und dem „Kirwakouchn“. Extrem gefordert waren die Gäste bei der Aufgabe, den umfangreichen Refrain dazu mitzusingen. „Gäih, lou ma doch dein’ Kirwakouch’n, heit auf d’Nacht bei dir versouchn ….“, wobei beim Schlusssatz „.. und a Busserl hinterm Türl“ vorherige Textunsicherheiten wieder vergessen waren.

Treml besang den Tante Emma-Laden seiner Kindheit samt Besitzerin und gab beim „Zoigl-Moidl“ eine eher wehmütige Hommage an das Kultgetränk. Immer wieder wurde das Publikum mit einbezogen, musste bei Berufsangaben das dazugehörige Handwerkszeug reimen und lernte „Ich bin Lehrer – ich brauch’ an Kaffee“. Neben den witzigen Liedern, bei denen die Anwesenden sich kräftig beim Kehrvers beteiligten, wie bei der „selberg’machten Erdbeermarmelad’“ gab es auch nachdenkliche Stücke wie über die beste Medizin: „dass ich wem wichtig bin“.

dscn9664Zur Erheiterung trugen auch die Gedanken zum „Tausch-Fensterbrett’l“ im Mehrfamilienhaus bei. Jeder deponiert, was er nicht mehr braucht und nimmt mit, was ein Anderer zur Verfügung gestellt hat. Da kann es dem Ehemann, der seiner Frau den Shopping-Guide verweigert, schnell passieren, dass er selber auf besagtem Fensterbrett hockt.

Pfarrer Hubert Bartel informierte über das Anliegen, faire Bedingungen zu schaffen. Auch vor Ort könne man den Gedanken des fairen Handels praktizieren, indem man regional und saisonal einkaufe. „Es muss nicht immer und ständig alles verfügbar sein“, man nehme sich damit selber Vorfreude und Lebensqualität. Der Weltladen im Pfarrhaus sei eine der Möglichkeiten, Zeichen zu setzen und Bewusstseinsbildung zu betreiben.

Anhaltender Applaus dankte dem Liedermacher für einen unterhaltsamen Nachmittag und den Organisatoren für das leckere kulinarische Angebot.

 

Erste Bibelwanderung

Unterwegs sein mit Gott – Gläubige wandern

Bibelwanderung zum Jahresthema

11.10.2015

„Miteinander im Glauben unterwegs“ ist das Jahresthema der Pfarreiengemeinschaft St. Emmeram Windischeschenbach und Hl. Geist Neuhaus. In diesem Zusammenhang entstand auch die Idee der ersten Bibelwanderung. Der Sachausschuss Gemeindekatechese arbeitete das Projekt aus, das sich unter dem Motto „Schritte unseres Glaubens“ mit dem Unterwegssein mit Gott beschäftigte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAMartina Dobner und Anke Neumann leisteten die Vorarbeit und wurden bei der Ausführung dann von weiteren Team-Mitgliedern unterstützt. Start war am Loipenparkplatz am Stadtrand, wo Pfarrer Hubert Bartel den Organisatoren dankte, die auch bei der Bestellung des Wetters hervorragende Arbeit geleistet hätten.

Zusammen mit der Wandergruppe ging es dann in die sonnige Herbstnatur Richtung Berg, über die Kapelle nach Naabdemenreuth, durch die Unterführung bis zur Dorfkapelle nach Pleisdorf. Unterwegs hielt man an verschiedenen Stationen an, hörte eine Bibelstelle, Meditationstexte, Gedanken zum Thema, sang zur Gitarrenbegleitung von Schwester Rosalinda, und ließ sich durch Impulsfrage zum Nachdenken bringen. Beim Einführungstext hieß es etwa: „Das Leben ist keine Kaffeefahrt“. Auch das von Jesus sei es nicht gewesen. Aber da er Sieger über den Tod sei, dürfe man sich als Christ durch seine Liebe und Zuverlässigkeit abgesichert fühlen.

Andere Stationen befassten sich mit Aufbruch-Situationen und dem neu Anfangen, mit der Notwendigkeit, beharrlich um Hilfe zu bitten und auf Jesus zu vertrauen. In der Bibelstelle aus dem Brief von Paulus an die Korinther (1 Kor 12, 12-20) wird beschrieben, dass jedes einzelne Glied des Körpers wichtig ist; für den Alltag abgeleitet heißt das, dass die Menschen einander in ihrer Verschiedenheit brauchen und jeder wertvoll ist.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAAm Ziel Pleisdorf feierten die Wanderer eine Andacht. Die Teilnehmer durften eine Fußspur mit einer Fürbitte ablegen und waren zur Mahlgemeinschaft eingeladen: mitgebrachtes Fladenbrot wurde gesegnet, verteilt und zusammen gegessen. Die Bibelwanderung war das erste Angebot dieser Art, das von der Pfarreiengemeinschaft organisiert wurde und wird vielleicht – aufgrund der durchwegs positiven Resonanz – nicht die letzte gewesen sein.

Warum überhaupt eine Bibelwanderung? Der Sachausschuss Gemeindekatechese bringt es auf den Punkt: „Mit Gott und seinem Wort in der freien Natur unterwegs sein.“ Das sich auch das Jahresthema mit dem Unterwegs sein beschäftigt, lag es nahe, sich im wörtlichen Sinn auf den Weg zu machen. Das persönliche „Unterwegs sein mit Gott“ sollte im Gehen, im Schweigen, im Hören und im Austausch untereinander erfahren werden.

Der Nachmittag in freier Natur, bei strahlendem Sonnenschein unter blauem Himmel, buntem Laub, das vom Wind aufgewirbelt wurde bot alle äußeren Bedingungen, den Schöpfer zu erkennen. Es tat gut, bewusst die Umgebung wahrzunehmen. Und wie lange ist es her, seit man unter einem Baum stand, und körperlich spürte, wie die Eicheln durch eine Windböe auf einen herab vom Baum geschüttelt wurden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADie Organisatoren hatten die Wanderung unter verschiedenen Kriterien zusammengestellt: Der Weg sollte nicht zu weit sei, nicht länger als zwei Stunden dauern, um die Teilnehmer körperlich nicht zu überfordern, was gelungen war. Es blieb niemand „auf der Strecke“ und auch Rollstuhlfahrerin Sonja Zölch konnte teilnehmen, dank der sportlichen Schiebeleistung von Pfarrer Bartel.

Wie Martina Dobner erzählt, suchte man sich zuerst ein passendes Konzept und wählte dann einen Weg und markante Stellen wie Kapelle oder Dorfteich als Stationen aus, checkte die Entfernungen und Zeiten und bereitete schließlich Lieder und Requisiten sowie den Ablauf der Andacht vor.

 

Firmung 2015

65 Firmlinge in der Pfarreiengemeinschaft

Domkapitular Prälat Dr. Franz Frühmorgen spendet Sakrament

10.10.2015

Vorbereitet hatten sie sich schon seit einiger Zeit, zusammen Weggottesdienste gefeiert und Praktika in Einrichtungen, Vereinen und Organisationen der Pfarrei abgeleistet. Der Samstag war nun der große Tag, an dem die Jugendlichen sich im feinen Outfit oder in der feierlichen liturgischen „Dienstkleidung“ (auch etliche Ministanten waren unter den Firmlingen) in der Pfarrkirche St. Emmeram versammelten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAStadtpfarrer Hubert Bartel hieß den Firmspender herzlich willkommen. Domkapitular Dr. Frühmorgen überbrachte Grüße des Bischofs und bezeichnete die Firmung als „eine Entscheidung für ein ganzes Leben als Christ in der Welt“. An den Anfang seiner Predigt stellte der Prälat eine unkonventionell gelöste Rechenaufgabe, in der eine Anzahl Pferde an die Erben verteilt werden soll. Eine sinnvolle und gerechte Verteilung scheint rechnerisch zuerst nicht möglich; als aber ein weiser Mensch ein Tier dazustellt, geht die Aufgabe plötzlich auf und jeder bekommt das, was ihm zusteht.

Der Firmspender zog daraus den Schluss, dass bei Problemen oft Jemand dazukommen muss, der es gut mit einem meint. In Bezug auf das Evangelium erinnerte er daran, dass Jesus den „Geist der Wahrheit“ verspricht, der zwar eine unsichtbare Kraft ist, aber „er wird euch alles lehren“. Der Domkapitular mahnte, nicht als Egoist durch das Leben zu gehen, sondern zu versuchen, aus dem Geist zu leben.

Zusammenfassend gab er den Jugendlichen auf den Weg: „Du bist wertvoll“, „Lebe deinen Lebensweg nicht nur für dich“ und „Mach dein Herz fest in Gott“. Die Firmlinge legten gemeinsam ihr Glaubensbekenntnis ab und traten danach zusammen mit ihren Paten vor den Altar.

OLYMPUS DIGITAL CAMERABei der Spendung des Sakramentes legen die Firmpaten ihre Hand auf die Schulter des Patenkindes, Dr. Frühmorgen legte jedem Firmling die Hand auf, salbte ihn mit Chrisam – einem duftenden Öl – und sprach ihn mit seinem Namen an : „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADer Geistliche nahm sich für Jeden Zeit und wechselte ein paar persönliche Worte mit den Jugendlichen. Die früher vielzitierte „Watschn“ bei der Firmung, die schon immer eher ein leichtes Berühen der Wange war, gibt es gar nicht mehr. Der Firmspender berührte stattdessen ermunternd die Schultern der nunmehr mündigen Christen.

Zusammen mit dem Firmspender zelebrierten Stadtpfarrer Bartel und Ruhestandgeistlicher Josef Grillmeier den Festgottesdienst. Die musikalisch Gestaltung der Messfeier lag in den Händen von Chordirektor Helmut Wolf und dem Chor „Bella Voce“.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAPrälat Dr. Franz Frühmorgen, der sympathisch normal und ohne befremdliches Zeremoniell auftrat, stellte sich danach noch geduldig für Erinnerungsfotos fürs Familienalbum zur Verfügung. Die Dankandacht der Firmlinge wurde am Abend in Neuhaus in der Hl. Geist Kirche gefeiert.